Die Adventszeit markiert die Endphase des Kirchenkalenders, in dem das Leben von Jesus Christus von seiner Geburt bis zu seinem Tod mit allen Höhen und Tiefen dargestellt wird. Der Advent steht liturgisch für „adventus domini“ und damit für die „Ankunft des Herrn“ bzw. die Menschwerdung Jesu. Papst Gregor der Große brachte zu Beginn des 7. Jahrhunderts die Adventszeit auf die heutige Form, die vorher von Christen je nach Region unterschiedlich ausgelegt wurde. Bekannt ist vor allem die Praxis der sechs Adventssonntage vor der Reform Gregors. Papst Gregor der Große legte hingegen die heutigen vier Adventssonntage fest.

Der vierte Advent ist der letzte Sonntag vor Christi Geburt und damit vor Weihnachten. Somit dauert die Adventszeit je nach Kalender 22 bis 28 Tage und beginnt vom 27.11. bis zum 3.12. eines Jahres. Die Festlegung auf vier Sonntage hat eine wichtige symbolische Bedeutung, denn sie steht für die 4.000 Jahre vom biblischen Sündenfall bis zur Ankunft Jesu.

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Freude und Buße

Die Adventszeit besitzt im Christentum eine dunkle und helle Komponente. Sie werden beide in der Liturgie berücksichtigt und von Christen unterschiedlich gewichtet. Für das in der Adventszeit nicht zufällig helle Lichtermeer steht die Freude, die durch die Geburt des Erlösers empfunden wird. Jesus habe die Sünden der Menschen auf sich genommen und sei stellvertretend für die Menschen gestorben. Das Seelenheil winke damit jedem, der sich zu ihm bekennt.

Die dunkle Komponente bezieht sich vor allem auf die Besinnung und die mit dieser verbundenen Reflexion über die sündhafte Natur des Menschen. Sie wird vor allem in der gallischen Traditionslinie des Christentums betont. Im orthodoxen Glauben ist die Adventszeit deswegen noch heute eine Fastenzeit und keine in Westeuropa heute gängige Schlemmerzeit. Die katholische Kirche hob im Jahre 1917 die Fastenzeit im Advent auf. Sie behielt allerdings die violette Farbe für die Adventszeit bei, die in der christlichen Liturgie für Trauer und Buße steht.

Die Erfindung des Adventskranzes

Die vier Adventssonntage finden sich heute auf dem Adventskranz dargestellt. Jeder Sonntag wird dabei bekanntlich durch eine schöne Kerze vertreten. Den Adventskranz gibt es erst seit 1839. Er wurde vom engagierten lutheranischen Theologen Johann Hinrich Wichern erfunden und besaß ursprünglich für jeden einzelnen Adventstag eine Kerze. Die Adventssonntage betonte Wichern durch eine herausragende Kerzengröße.

Sein „Wichernkranz“, den er in seinem Hamburger Rettungsdorf (Rauhe Haus) für verwahrloste Kinder aufstellte, wurde auf Anhieb populär und fand als Adventskranz eine schnelle Verbreitung in der christlichen Hemisphäre. Wie auch beim Weihnachtsbaum sticht beim Adventskranz das Tannengrün hervor, während die Kerzen meistens in Rot gehalten sind. Grün und rot sind die symbolischen Farben der Adventszeit. Sie stehen für neues Leben durch Christi Geburt, aber auch für das Blut, das der Erlöser für die Sünden der Menschen vergossen habe.

Die Stellung der vier Adventssonntage

Jeder einzelne Adventssonntag ist im Christentum einem bestimmten Motiv verpflichtet. So erinnert der erste Adventssonntag an Jesus‘ Einzug in Jerusalem, wo er die Endzeit ausrief und das kommende Gottesreich ankündigt. Erscheint Jesus zum zweiten Mal auf der Erde, kommen Apokalypse und Jüngstes Gericht. Die Menschen werden für ihre Taten zur Rechenschaft gezogen, aber diejenigen, die sich zu Jesus bekennen, werden gerettet.

Der zweite Adventssonntag betont wiederum die Erlösung durch Jesus, der die Sünden der Menschheit auf sich nahm und für diese den Martyrertod starb. Der dritte Adventssonntag ist Johannes dem Täufer gewidmet. Dieser verkündete die Ankunft Jesu und nahm die Taufe der ersten Christen einschließlich Jesu selbst vor. Der 4. Adventssonntag ist schließlich der „nahende[n] Freude“ gewidmet, denn die Ankunft Jesu rückt näher und ist schon mit Händen zu greifen.